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25
Jahre Slalomsport in Oberösterreich |
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Anfang
bis Mitte der 80er Jahre gab es in Oberösterreich
eine Slalom-Landesmeisterschaft. Treibende
Kraft dahinter war Max Hollinger, der
vielen Aktiven aus dieser Zeit als Verantwortlicher
für die Zeitnahme bei diversen
OSK-Veranstaltungen noch in Erinnerung
sein wird. Sportlich gesehen orientierten
sich diese Bewerbe eher an den damals
sehr populären Geschicklichkeitsfahrten,
doch im Laufe der Zeit wuchs bei Fahrern
und Veranstaltern immer mehr der Wunsch
nach „Competition“, weg
von der reinen Geschicklichkeit hin
zu mehr „Speed“. Viele oberösterreichische
Fahrer waren damals auch schon in der
Staatsmeisterschaft und in anderen Cups
unterwegs und so war schnell klar wohin
sich das ganze entwickeln sollte. Slaloms
nach Muster internationaler Bewerbe,
allerdings ohne den vielen Bürokratismus
rundherum. Leistbarer und für jedermann
zugänglicher Motorsport sollte
es sein, und so wurde unter großem
Engagement von Ing. Franz Krammer und
Karl Ditzl 1987 der internationale oberösterreichische
Automobilslalom-Cup ins Leben gerufen.
Vorerst noch ohne offiziellen Cup-Leiter.
Die damals getroffene Einteilung in
Division 1, Serienfahrzeuge und Division
2, verbesserte Fahrzeuge hat im übrigen
bis heute genauso Gültigkeit, wie
die Art und Weise der Punktevergabe
(lediglich die Saison 1998 bildet da
eine Ausnahme). 1988 wurde Ing. Franz
Krammer dann offizieller Cup-Leiter
und behielt dieses Amt bis zum Jahr
1992.
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1993
übernahm Alfred Feldhofer, Obmann
des Arbö-Team Steyr die Cup-Leitung
und sollte bis 1998 auch fest die Fäden
in der Hand behalten. Feldhofers Liebe
galt neben dem Rundstreckensport und
Bergrennen vor allem auch dem Autoslalom
und in seiner Amtszeit erlebte der Oberösterreich-Cup
vor allem im Raum Steyr eine Hochblüte.
Waren in den Anfangsjahren oftmals Kaufhausparkplätze
in und um Linz Austragungsorte so konzentrierte
sich in dieser Zeit das Geschehen vor
allem auf die Bezirke Steyr und Steyr-Land.
Unvergessen sind die vielen Rennen auf
dem alten Steyrwerke Parkplatz, wo als
besonderes Novum nachmittags immer eine
kurze Pause eingelegt werden musste
um den Schichtarbeitern den Weg vom
und zum Arbeitsplatz zu ermöglichen.
Schon damals kamen auch immer wieder
Fahrer aus Bayern nach Oberösterreich.
Allen voran die Brüder Sepp und
Hans Hofmeister die mit ihren pfeilschnellen
NSU immer für Spitzenzeiten gut
waren. Seit dem Jahre 1995 gibt es auch
für die Leihwagenklasse eine Gesamtwertung
im OÖ-Cup und zum 10 jährigen
Jubiläum wurde 1997 die Helmpflicht
eingeführt, was zwar nicht bei
allem Aktiven auf Gegenliebe stieß
aber in Anbetracht der gestiegenen Geschwindigkeiten
und des größeren Sicherheitsdenkens
notwendig wurde.
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Von
1999 bis 2001 stand Johann Kronsteiner
an der Spitze des Cups. Kronsteiner
war wie auch Feldhofer seit den Anfangstagen
mit dabei und beide sind auch heute
noch aktiv! Kronsteiner war auch der
erste Cup-Leiter dem es gelang die Gesamtwertung
zu gewinnen, und zwar in den Jahren
1990 und 91. Bis 2000 wurde all die
Jahre zuvor immer in beiden Divisionen
getrennt ein Cup-Sieger ermittelt, 2001
gab es das erste und bis dato auch einzige
Mal nur einen Cup-Sieger.
Cup-Leiter Nummer vier war mit Johann
Forster ein ebenfalls altgedienter Slalomrecke
aus der Steyrer Gegend. Für zwei
Jahre führte er die Geschicke des
Cups und in seine Amtszeit fällt
auch die Aufwertung der Formelfreien
Klasse. Diese war zwar seit den Anfangstagen
ausgeschrieben worden, ist aber erst
seit 2003 auch punkteberechtigt für
die Gesamtwertung der Division 2. Nicht
zuletzt durch diese Maßnahme erlebt
die Division 2 seit Beginn des neuen
Jahrtausends einen stetigen Aufschwung.
Waren lange Jahre die Seriennahen Fahrzeuge
dominant, so besteht mittlerweile das
Starterfeld zu mehr als der Hälfte
aus reinrassigen Rennfahrzeugen.
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2004
übernahm mit Günther Ruschitzka
Cup-Leiter Nummer fünf das Zepter.
Für diese Saison versuchte man den
sinkenden Starterzahlern der Division
1 durch eine geänderte Hubraumeinteilung
entgegen zu wirken was sich leider als
kontraproduktiv herausstellte, und nach
nur einer Saison wieder an die national
üblichen Klasseneinteilungen angepasst
wurde.
Im Jahr 2005 wurde die Spitze des oberösterreichischen
Autoslalom-Cups kräftig umgekrempelt
und die Verantwortungen und Kompetenzen
neu aufgeteilt. Man hatte erkannt, dass
man die viele Arbeit die so ein Amt mit
sich bringt nicht mehr einer einzigen
Person allein zumuten kann. Seit dem Jahr
2005 steht Josef Peter Helm an der Spitze
des Cups und hat damit seit sieben Jahren
dieses Amt inne, so lange wie noch kein
Cup-Leiter vor ihm. Unterstützt wurde
er dabei von Engelbert Salomon als Cup-Leiter
Stv und Dipl. Ing. Martin Dall als Pressereferent.
Salomon legte Ende 2007 seine Funktion
zurück und seit dieser Zeit verstärken
Mag. Klaus Reitter und Bettina Forster
die Cup-Leitung. Diese Cup-Leitung erkannte
von Anfang an die Berichterstattung als
wichtigen Bestandteil des Konzeptes und
so konnte schon im Jahr 2006 das Internetportal
motorline.cc als Partner gewonnen werden
wo bis heute von jedem Rennen eine Vorschau
und eine Nachlese veröffentlicht
werden. Eine Möglichkeit der Berichterstattung
die andere Rennserien erst wesentlich
später übernommen haben. Einzigartig
blieb aber bisher diese Berichte mit zusätzlichen
Bildern und Texten in ein eigenes Cup-Magazin
zu verpacken, von welchem Sie nun bereits
die siebte Ausgabe in Händen halten.
2007 wurden erstmals der generelle Klassenstart
und fixe Startnummern eingeführt.
Dies führte einerseits zu mehr Chancengleichheit
unter den Teilnehmern einer Klasse und
verbesserte auch die Übersichtlichkeit
und Wiedererkennbarkeit deutlich. Ebenfalls
neu eingeführt wurde die Klasse 6
bis 1600ccm in der Division II. Kämpfte
man hier anfangs noch mit sehr geringen
Starterzahlen, so zählt diese mittlerweile
zu den teilnehmerstärksten Klassen.
Der verpflichtende Klassenstart wurde
in der Saison 2008 dann nochmals mit einer
fixen Startreihenfolge verfeinert und
sportlich gesehen legte der Cup sowohl
an Quantität als auch an Qualität
rasant zu. In Erinnerung bleibt aus dieser
Saison aber auch eine der schwärzesten
Stunden des OÖ-Cups, als Markus Prantl
bei einem fürchterlichen Unfall in
Linz Pichling schwerste Verletzungen davontrug.
Gott sei Dank erfreut er sich heute wieder
bester Gesundheit, aber dieser Fingerzeig
machte deutlich, dass auch in der vermeintlich
„langsamen“ Motorsportdisziplin
Slalom die Sicherheit ein Thema ist. In
zahlreichen Gesprächen und Cup-Sitzungen
zur Vorbereitung der 2009er Saison wurden
in der Folge die Sicherheitsbestimmungen
wesentlich verschärft welche heute
auch in den meisten anderen Meisterschaften
und Cups gültig sind. Außerdem
wurde 2009 die Division III neu eingeführt.
Seit 2010 stehen den Aktiven für
ihre Anliegen in allen Divisionen Fahrervertreter
als Ansprechpartner zur Verfügung
und für technische Fragen gibt es
seither auch einen fixen technischen Hauptkomissär.
In den Jahren 2006 bis 2010 wurde im Rahmen
des internationalen oberösterreichischen
Automobilslalom-Cups auch der „Junior-Cup
powered by hjp-automotive engineering“
ausgeschrieben, welcher so manchem Motorsporttalent
in Oberösterreich einen kostengünstigen
Einstieg ermöglichte. Die herausragendste
Entdeckung war sicherlich Matthias Kaiser,
der sich im Jahr 2009 den Titel „Ford
Racing-Rookie“ gegen 385 Konkurrenten
sichern konnte.
25 Saisonen Slalomsport in Oberösterreich
haben auch viele namhafte Piloten zum
Vorschein gebracht, die alle aufzuzählen
viel zu lang dauern würde, aber man
kann mit Stolz feststellen, dass sich
darunter zahlreiche Staatsmeister auf
Berg, Rundstrecke und Slalom befinden
und mancher von ihnen auch heute noch
als Aktiver zu den Wurzeln seiner Karriere
zurückkehrt.
Bleibt nur zu hoffen, dass der internationale
oberösterreichische Automobilslalom-Cup
noch viele Jahre erhalten bleibt und Zuschauer
wie Aktive mit spannendem Motorsport unterhalten
kann.
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